L - Lampenfieber

Wisst ihr, dass Lampenfieber ursprünglich wörtlich gemeint war? Es war der Ausdruck für die „Erhitzung“ der Schauspieler auf der Bühne durch die Wärme der Gaslampen (und später der elektrischen Scheinwerfer). Heute ist damit eher die Aufregung der Schauspieler vor dem Auftritt gemeint.


Ich kann mich noch gut an meine erste Rolle im Theaterstück „Honigmond“ erinnern. Ich spielte die Barbara. Aber fast noch besser kann ich mich an mein erstes Lampenfieber bei eben diesem Stück erinnern. Tage vorher war mir schon übel, ich konnte fast nichts essen und war sehr aufgeregt. Mein Herz raste. Am Tag der Premiere musste ich mich zwingen, eine Banane zu essen, um überhaupt etwas im Magen und eine kleine Grundlage für meine Konzentration zu haben. So etwas hatte ich noch nicht erlebt und wahrscheinlich dachte ich, ich würde die Vorstellung nicht überleben. Aber, ich habe überlebt. Und noch viele weitere Male Lampenfieber gehabt. Ich wurde bisher immer geheilt. Vermutlich durch die Freude am Spiel und das Adrenalin, das durch meine Adern rauscht. So heftig wie damals ist mein Lampenfieber nicht mehr, ganz weg ist es aber nicht. Zum Glück. Denn mein Lampenfieber hilft mir, mich zu konzentrieren, da zu sein, in die Rolle zu finden. Schön ist es aber, wenn es nach einiger Zeit auf der Bühne verfliegt. Es gibt keinen Abschiedsschmerz, denn ich weiß ja, es kommt wieder.

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